Ergotherapie

Erklärung, Definition und Entwicklung der Ergotherapie

Die Ergotherapie ist eine Therapieform, die sich mit der Ausführung bestimmter Betätigungen auf den Menschen und seiner Umwelt befasst. Das generelle Ziel ist eine zufriedenstellende Ausführung alltäglicher Handlungen von Menschen aller Altersgruppen und die damit verbundene selbst bestimmte Teilhabe am sozio-kulturellen Leben.

Der Deutsche Verband der Ergotherapeuten (DVE) definiert die Ergotherapie folgendermaßen:

"Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jedes Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschrän-kung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung,

Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebens-qualität zu ermöglichen."

Sie entstand bereits im 20. Jahrhundert in Amerika. In Deutschland liegen die Wurzeln der Ergotherapie in der Beschäftigungs- und Arbeitstherapie. Seit 1953 gibt es eine Ausbildung zum Beschäftigungs- und Arbeitstherapeut, aus der später die Berufsbezeichnung Ergotherapeut hervorging.

 

Es gibt sechs Bereiche der Ergotherapie:

Arbeitstherapie

Die Arbeitstherapie entspricht Personengruppen die psychische, geistige sowie körperliche Beeinträchtigungen haben. Diese betroffenen Menschen üben leichte Tätigkeiten aus, zum Beispiel das Bestücken von Materialen, und werden mit einem Taschengeld honoriert.

Psychiatrie:

In diesem Bereich arbeitet die Ergotherapie mit gestalterischen Techniken (z.B. Seide & Ton) und Entspannungstechniken (z.B. Traumreisen oder Klangschlagen), um Menschen mit Suchterkrankungen, neurotischen oder psychosomatischen Störungen die Möglichkeit zu bieten, ihre eigenen kreativen Potenziale wieder zu entdecken.

Geriatrie

Ergotherapeutisch behandelt werden ältere Menschen in Senioren- und Altenheimen mit akuten und chronischen Erkrankungen. Inhalte der Ergotherapie sind das Training der motorischen und sensorischen Fähigkeiten, das Trainieren von Lang- und Kurzzeitgedächtnis, und Gymnastik.

Pädiatrie

In diesem wesentlichen Bereich der Ergotherapie werden Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder ADHS behandelt. Die Grob- und Feinmotorik wird durch spielerische Mitteln verbessert, die man sowohl im Kindergarten als auch im Grundschulalter trainieren kann.

Orthopädie

Die Ergotherapie wird bei Störungen des Bewegungsapparates eingesetzt, zum Beispiel bei Gelenksproblemen nach einem Knochenbruch. Primär  handelt es sich um motorisch-funktionelles Training. Ebenso werden auch Narbenbehandlungen oder Sensibilitätstraining bei den Therapien eingesetzt. 

Neurologie

Es werden in der Neurologie vorrangig Krankheitsbilder des zentralen Nervensystems (ZNS) behandelt, z.B.: Schlaganfall, Parkinson und Multiple Sklerose). Es wird bei der Behandlung bewusst auf die Alltagsaktivierung geschaut, damit diese weiterhin vorhanden bleibt, soweit möglich.